Spreefahrt Cottbus – Burg, 22.06.2024

Diese Fahrt zu Ferienbeginn stellte uns Wanderfahrer schon bei der Umsetzung der
Planung kurzfristig vor Herausforderungen. Ein Organisator war selber im Urlaub
und der Bootshänger wurde ‚plötzlich‘ für das Kinder-Sommerlager des Vereins
benötigt.
Ein langjähriges Mitglied stellte seinen privaten PKW-Anhänger mit bewährtem
Eigenbau-Aufsatz für 3 Boote zur Verfügung. Zusammen mit noch 2 Bootsplätzen
auf dem Privat-PKW war dann die Grundaustattung für eine Besatzung von 5
Wanderfahrern komplett. Für das Umsetzen des Pkw-Gespanns von der Einsatzstelle
Cottbus zur 26 Flußkilometer entfernten Ausstiegsstelle Burg stand dann auch gleich
der Fahrer fest – ein Besitzer des Deutschlandtickets, um für die Rückfahrt mit dem
Bus zur Einstiegsstelle die Vereinskasse etwas zu schonen.
Anhänger und Pkw wurden schon am Vortag vorbereitet und so konnten wir uns froh
gemut – wenn auch etwas zeitig, 7.00 Uhr – am Bootshaus treffen, wo wir trotz der
ungewohnten Rahmenbedingungen pünktlich 7.30 Uhr zu unserer Anreise nach
Cottbus aufbrechen konnten. Der Parkplatz an der Spreewhehrmühle und die Ein-
satzstelle unterhalb waren gut zu finden, so dass wir uns das Umtragen des ersten
Wehres ’sparen‘ konnten. Doch zunächst war nach dem Abladen der Boote und des
Fahrtengepäcks noch das Auto zur Ausstiegsstelle – Burg Spreewaldmühle – umzu-
setzen. Der große Parkplatz daneben bot zwar viel Platz, aber war inzwischen kosten-
pflichtig geworden. Fahrer und Beifahrer entschieden sich dort kühn für ein 6h-Ticket
und machten sich auf den 10 min. Fußweg zur Bushaltestelle. 20 min später kam der
Bus und weitere 30 min dauerte die Busfahrt zur Haltestelle ‚Cottbus Lagune‘ von wo
aus noch ein 30-minütiger Fußmarsch zurück zur Einstiegsstelle zu absolvieren war.
Dort konnten wir dann endlich nach einer kurzen Stärkung und etwas sortieren
endlich 12.40 Uhr zu unserer Paddeltour durch eine wunderbare Natur starten.

Während das Wasser zu Anfang noch etwas trüb dahin floss wurde es mit zunehmen-
den absolvierten Paddelkilometern auf der renaturieten Strecke immer klarer. Von den
eingezeichneten 11 ehemaligen Wehren mussten wir nur eins zum Ende unserer Tour
(am Beginn des Oberspreewaldes) umtragen. Alle anderen Wehre wurden teilweise
durch Aufschüttungen renaturiert und teils durch Bootsgassen befahrbar gemacht.

Deren Befahrung hatte seinen besonderen Reiz und wechselte mit der ruhigen und
urigen Flußlandsschaft.

Als wir ungefähr noch ein Drittel der Paddelstrecke zu absolvieren hatten, gönnten
wir uns an einer einladenden Ausstiegsstelle noch eine kurze Rast.

Dies war gut so, denn der letzte Teil der Strecke hatte es sportlich in sich. Auf teil-
weise langen geraden Stücken mit Schilfbewuchs am Ufer und nur wenig Bäumen
waren wir dem nun immer kräftiger werdenden Wind und den aufkommenden
Wellen auf der Mitte des Stroms schutzlos ausgesetzt. Wir suchten deshalb Deckung
am Rand und paddelten nun teilweise mit aller Kraft am Ufer entlang.
Aufgrund unserer vorgegebenen Parkzeit konnten wir uns dabei wenig schonen.
Am Wehr, wo die Spree zur Hauptspree des Oberspreewaldes wird, bewältigte der
nun herausgebildete Tempomacher-Trupp schon mal die 70m Umtragestelle und ging
dann auch den ‚Nachzüglern‘ dabei zur Hand. Schließlich bildeten wir eine schnellere
Truppe, die sich schon mal ums Auto kümmern sollte, während ein Erfahrener hinten
blieb und mit Paddeltechnik-Verbesserung auch den weniger erfahreneren Paddler
erfolgreich zum Zielpunkt verhelfen konnte. Hier geht die kleine Spree ab und hält
eine guten Ausstieg bereit.
Der ‚Vortrupp‘ hatte auch schon das Fahrzeuggespann vom großen Parkplatz (wir
waren 10 min. über die Zeit) zum Parkplatz am kleinen Juweliergeschäft gegenüber
geholt. Nun ließen wir uns erst mal etwas Zei zum umziehen, stärken und ausruhen.

Bis wir dann endlich die Boote wieder abfahrbereit gepackt hatten, verging also
etliche Zeit und unterwegs legten wir auch noch einige Stopps ein wegen einem
verdächtigen Klopfgeräusch. Die Ursache dafür entpuppte sich erst beim Abladen am
Bootshaus als Pilotenmesser, was noch am im Boot verpackten Neopren-Spritzdeck
befestigt war. Nach 20.30 Uhr trafen wir dann alle geschafft aber glücklich zu Hause ein.

Bericht und Fotos: Margit Grosser

Ravensburger und Coswiger Kanuten paddelten gemeinsam im Spreewald

Schon viele Jahre pflegen der Ravensburger Kanu-Club Welfen und der Coswiger Kanu-Verein eine erlebnisreiche Partnerschaft . Bei dem alljährlichen Austausch der Fahrtenpläne versuchen wir immer Berührungspunkte zu finden und diese mit Leben zu erfüllen . So veranstalteten wir schon gemeinsame Touren auf den Flüssen Rhein, Donau, Regen, Altmühl, Spree und natürlich auf der Elbe. Zwar hat sich in der 30 Jahre bestehenden Freundschaft personell manches verändert, doch das gemeinsame Grundanliegen ist geblieben. Dieses Jahr trafen wir uns Mitte Juni auf dem Campingplatz in Lübbenau. Den organisatorischen Ablauf hatten wir vorher abgestimmt. Die Ravensburger Kanuten erwarteten uns schon als wir eintrafen. Schnell war unser Gastaufenthalt geklärt, die Boote vom Anhänger abgeladen und eine Paddelstrecke ausgesucht. Mit 15 Teilnehmern in 12 Booten war es eine nicht zu übersehende Truppe. Wir befuhren Spreewaldfließe abseits des großen Trubels, sodass ausgiebig Gelegenheit für regen Erfahrungsaustausch und manche Erinnerung gegeben war. Unterwegs kehrten wir zur Mittagsrast in einer schönen Spreewaldgaststätte ein. Gegen 16 Uhr beendeten wir unsere anspruchsvolle, fast 20 km lange Rundtour bei herrlichstem Wetter. Ein von den Ravensburger Paddlern gestaltetes gemeinsames Kaffee trinken war ein schöner Abschluss des Treffens. Lange und herzlich verabschiedeten sich die 3 Coswiger Kanuten, gaben viele Grüße nach Ravensburg mit und nahmen beste Wünsche für die Coswiger mit nach Hause. Es war ein wunderschöner, erlebnisreicher und harmonischer Tag.

Wolfgang Thon

 

Foto M. Grosser

10. Böhmisch-Sächsische Elbefahrt 2024

„Aller guten Dinge sind drei“ – nach zwei coronabedingten Absagen in den Jahren 2020 und 2021 sowie einer selbstverordneten zweijährigen Pause stand in diesem Jahr der 10. Auflage der Böhmisch-Sächsischen Elbefahrt nichts mehr im Weg; selbst die Wettervorhersage versprach für das Wochenende optimales Paddelwetter: Sonnenschein bei 22 bis 25 °C.

Am späten Nachmittag des Himmelfahrtstages trafen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bootshaus ein; insgesamt sollten wir 20 werden. Neben einer starken Leipziger Gruppe hatten sich auch drei Gäste aus Hamburg auf den Weg ins ferne Coswig gemacht, so dass nicht nur die geplante Paddelstrecke international, sondern auch der Teilnehmerkreis länderübergreifend war.

Nachdem alle Boote auf den Bootsanhängern verstaut – an dieser Stelle ein herzlicher Dank an die SG Kanu Meißen e. V. für die Leihe ihres großen Bootsanhängers – und die Nachtlager im Bootshaus oder Auto eingerichtet waren, trafen wir uns bei Grillwurst und hausgemachten Salaten zur Fahrtenbesprechung. Alle organisatorischen Fragen waren schnell geklärt, der Onlinecheckin auf dem Campingplatz Děčín erledigt, so dass der Abend in gemütlicher Runde ausklingen konnte.

Am nächsten Morgen herrschte schon sehr zeitig Hochbetrieb auf dem Bootshausgelände. Bereits kurz nach 7.00 Uhr startete der erste Shuttlebus in Richtung Bahnhof Coswig, da die Hälfte der Gruppe mit Zug nach Ústí nad Labem fahren sollte. Vom beeindruckenden Gepäckvolumen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer doch etwas überrascht, wurde kurzfristig die Gruppe der Zugfahrer um fünf Teilnehmer aufgestockt, so dass letztendlich keine Packsäcke in Coswig zurückgelassen werden mussten.

Die Boote samt Gepäck und die Zugreisenden trafen fast zeitgleich und vor allem wohlbehalten in Ústí nad Labem-Střekov ein. Nachdem die Schlüsselstelle der Tour, der Material- und Personentransport, gemeistert war, und die Boote am Fuße der Burg Schreckenstein gepackt waren, konnte die Tour beginnen.

Die erste kulturelle Etappe begann zu Land und führte einen Teil der Gruppe zur Besichtigung der Burg Schreckenstein, ehe es dann die erste Stärkung bei böhmischer Küche im Restaurace Labská Bašta gab. Fast planmäßig 13.30 Uhr saßen alle in ihren Booten auf dem Wasser und die erste sportliche Etappe mit 26 km nach Děčín wartete auf uns.

Auf der Elbe ging es – nicht zuletzt aufgrund des guten Wasserstandes – zügig durch das schöne Böhmische Mittelgebirge, leider immer begleitet vom intensiven Verkehr auf der E442.

Auf dem Campingplatz in Děčín wurden wir sehr freundlich aufgenommen; eine Zeltwiese war für uns reserviert. Kenner der Fahrt wissen, dass Kemp Děčín seinen ganz eignen Charme hat: Wer schon immer mal unter einer Schnellstraße nächtigen wollte, hatte hier nun endlich Gelegenheit dazu. Zum Abendessen griffen wir auf die bewährte Gastlichkeit des Restaurace Kocanda Děčín zurück und konnten dort Paddelerlebnisse der älteren und jüngeren Vergangenheit austauschen.

Mehr oder weniger ausgeschlafen, aber dennoch pünktlich hatten wir bereits um 9.00 Uhr alle Boote mit Bootswagen an die Einsetzstelle transportiert. Leider befindet sich der Campingplatz rund 400 m entfernt, aber mit gemeinsamem Einsatz und Austausch der vorhandenen Bootswagen war auch diese Aufgabe schnell geschafft – die nächsten 37 Elbekilometer warteten schon auf uns.

Nachdem wir das Schloss Děčín und die Schäferwand – dort gibt es tolle Klettersteige – passiert hatten, wurde es endlich ruhiger im Elbtal und wir konnten bald die ersten Ausläufer der Böhmischen Schweiz bewundern. Zur schon recht zeitigen Mittagspause trafen wir gegen 11.00 Uhr in Hřensko ein. Leider wurden wir hier nicht vom ansonsten immer flinken Service der Böhmischen Restaurants empfangen – nach Mittagessen und Hörnchenkauf waren wir dann wieder ganz im Zeitplan.

Auf den folgenden Kilometern begleiteten uns die Felsformationen der Sächsischen Schweiz – vorbei an Schrammsteinen, Lilienstein, Königstein und Bastei erreichte unsere Paddelgruppe den direkt an der Elbe gelegenen Zeltplatz des Vereins Kanusport Dresden e. V.  in Wehlen. Hier wurden wir wieder in toller Umgebung freundlich empfangen und konnten unsere Zelte auf der Wiese, direkt an der Elbe aufschlagen. Kulinarisch wechselten wir beim Abendessen zur Sächsischen Küche und kehrten traditionell im Gartenimbiss Zur Habe ein. Nach der „Schnellstraßennacht“ in Děčín genossen alle die Ruhe inmitten der Sächsischen Schweiz.

Am nächsten Tag erwartete uns mit 50 km die längste Etappe. Bereits vor 9.00 Uhr waren die Boote gepackt und bei bestem Sommerwetter ging es auf Tour. Die Sächsische Schweiz hatten wir bis Pirna schnell hinter uns gelassen und bald kamen die Weinberge bei Pillnitz und das Schloß Pillnitz in Sicht. Auf der Strecke bis ins Dresdner Zentrum gab es erfreulich wenig Verkehr von Sportbootkapitänen, jedoch überraschten die Dampfer der Weißen Flotte mit der einen oder anderen Welle. Gleichwohl konnten wir recht unbeschadet den Ausblick auf die Elbhänge mit den Elbschlössern genießen konnten und schließlich im Fährgarten Johannstadt zu Mittag einkehren. Mit Unterstützung durch den aufkommenden Wind aus Südost – Rückenwind – durchquerten wir anschließend auf der Elbe die Dresdner Altstadt. Vorbei an der Gohliser Windmühle und Radebeul erreichten wir am Nachmittag das heimatliche Coswig.

Angekommen im Bootshaus wurde unsere Reisegruppe mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen empfangen, bevor nach diesem schönen Wochenende alle die Heimreise antraten.

Ein herzlicher Dank an das Organisationsteam und natürlich auch an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zum Gelingen der Tour beigetragen haben.

Steffen Lutzke

 

Auf Spreewaldrunde

Am 1. Mai 2024 ging es auf Paddeltour in den Spreewald – die „Spreewaldrunde“ hatten wir in diesem Jahr neu in das Wanderprogramm aufgenommen. Pünktlich 7.00 Uhr wurde der Bootsanhänger gepackt und mit 15 Minuten Verspätung – das sollten nicht die letzten Verspätungsminuten heute werden – starteten wir gegen 7:45 Uhr in Richtung Raddusch.

Halb zehn waren dann alle auf dem Wasser und es ging zunächst auf weniger touristisch erschlossenen Fließen entlang des Südumfluters durch teilweise sehr schmales und bewachsenes Gewässer. Nachdem diese Bewährungsprobe bestanden und die ersten Schleusen passiert waren, nahm der touristische Betrieb deutlich zu. Offenbar hatten nicht wenige andere Paddelfreunde anlässlich des Feiertages den Spreewald in Blick genommen. Das prima Wetter – 25 °C, Sonne satt sowie mehr oder weniger Wind – tat das Übrige.

Zu Mittag kehrten wir in Burg-Waldschlösschen ein und konnten neben der Stärkung auch den ersten Lochkartenabdruck für das Spreewaldabzeichen sammeln.

Eine Kenterrolle und mehrere tausend Paddelschläge später führte uns die Tour zum Kaffeetrinken nach Leipe – auch hier waren die Lokalitäten sehr gut besucht – und im Anschluss wieder zurück nach Raddusch.

In den Fahrtenbüchern konnten wir schließlich 22 km vermerken und kehrten gegen 19.30 Uhr – mit zwischenzeitlich 90 Verspätungsminuten – nach einem langen aber sehr schönen Tag ins heimische Coswig zurück.

Steffen Lutzke

Wetterkapriolen zum Sächsischen Anpaddeln

Zur Eröffnung der Kanusaison hatte im Auftrag des Sächsischen Kanuverbandes die SG Motor Leipzig-West am 16.03.2024 nach Leisnig auf die Freiberger Mulde eingeladen. Trotz nicht berauschender Wettervorhersagen reisten immerhin 150 Teilnehmer an – von Coswig waren wir Drei. Viele Boote vom Kajak und Kanadier bis zum Faltboot färbten die Startwiese bunt.

Die Eröffnung fand mit den üblichen Hinweisen bei strömendem Regen unter der nahen Straßenbrücke statt. Danach ging es schnell in die Boote, wo wir erst einmal vor anhaltender Nässe und Graupel geschützt waren.

Der Wasserstand war gut, so dass wir nach einer reichlichen Stunde bei zaghafter Sonne die Mittagsrast bei Schloss Podelwitz erreichten. Hier löffelten wir regen- und windgeschützt unter einem Dach die heiße Erbsensuppe mit Bockwurst. Nach der Nahrungsaufnahme und ein bisschen Quatschen mit den vielen Bekannten begaben wir uns auf die zweite etwas längere Etappe bis Grimma.

Die erste Zeit war es auch ein gemütliches Paddeln bei guter Strömung. Als wir uns aber nach einigen Kilometern einer schwarzen Wolkenwand näherten, überraschte uns ein heftiger Sturm mit peitschendem Regen. Diese unangenehmen Witterungsunbilden hielten sich bis kurz vor Grimma. Dort angekommen wurde mit Routine alles schnell verpackt und bald saßen wir zur Rückfahrt im warmen Auto. Fazit: Es war schön, alles hat geklappt, aber sehr anstrengend.

Wolfgang Thon

 

Start in die Paddelsaison

Der morgendliche Blick auf das Thermometer erklärte den Titel der geplanten Fahrt recht schnell: VOR-Saisonfahrt. Aber die 6 °C konnten nicht schrecken und wir trafen uns zu siebt um 8.00 Uhr am Bootshaus zum Beladen des Bootsanhängers. Eine halbe Stunde später war dann Start mit Auto und S-Bahn.

Der ÖPNV überraschte mit Pünktlichkeit, so dass die Paddelgruppe an der Fähre Kleinzschachwitz um 9.30 Uhr wieder vereint war und die Boote startklar machen konnte.

Schlag 10 ging es dann los: Bei anfangs noch recht trübem Wetter trug uns die noch hochwasserbedingt kräftige Strömung bei einem Elbpegel von 2,30 m schnell elbabwärts. Bald zeigte sich auch die Sonne und wir konnten den Blick auf die Stadt Dresden und die Elbhänge genießen. Hier gab es dank für noch frühen Natur anderes zu entdecken als bei sommerlichen Fahrten auf dieser Strecke.

Der geplante Mittagsstopp bei den Kanuten in Radebeul wurde mangels Steganlage abgeblasen und wir trafen bereits gegen 13.00 Uhr wieder am Bootshaus in Coswig ein.

Steffen Lutzke

2023 war ein gelungenes Paddeljahr

Unser Fahrtenprogramm des vergangenen Jahres war recht umfangreich und wurde fast vollständig erfüllt.  19 Kanuten erpaddelten laut Fahrtenbüchern insgesamt 10.013 km. Das ergibt einen Durchschnitt pro Paddler von 455 km. Davon sind allein 4600 km durch das regelmäßige Training von 7 Slalomfahrern zusammen gekommen.  Im Wanderfahrerwettbewerb des Sächsischen Kanuverbandes haben wir damit des 2. Platz von 22 Vereinen belegt.

Schon Mitte März setzten wir bei erträglichem Wetter unsere Boote  bei Pillnitz zu einer Tagestour in die Elbe ein. Diese Fahrt wiederholten wir noch 2 mal im laufe des Jahres.  Auch elbabwärts bis Riesa oder Strehla ging es mehrmals. Weitere interessante Tagestouren sahen uns auf der Freiberger Mulde, Vereinigten Mulde, Kleinen- und Schwarzen Elster. Mehrtagestouren mit Zelt oder Übernachtung in gastfreundlichen Bootshäusern führten ins anhaltinische Coswig oder nach Decin. Manche Mitglieder haben auch Fahrten im Rahmen ihres Urlaubs auf der Weser bis zur Nordsee, im Spreewald, nach Mecklenburg oder im Ausland unternommen. Einige machten auch zur Erreichung eines persönlichen Leistungszieles Fahrten nach Meißen und zurück, oder bis nach Magdeburg. Es war also immer etwas los.

Die verschiedensten Erlebnisse tauschten wir dann zum monatlichen Paddlertreff im Bootshaus aus und inspirierten uns gegenseitig.

Auch den vielseitigen Fahrtenplan für 2024 erarbeiteten wir dort gemeinsam und werden ihn mit Paddelschlägen erfüllen.

Coswig, am 16. 01. 2024

Wolfgang Thon

Auf Genusstour

„Genusstour“ stand für den 16. September 2023 auf dem Fahrtenplan der Wanderpaddler. Da niemand unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Vorgeschichte zu diesem Fahrtentitel kannte, haben wir uns vom Namen leiten lassen: Die Strecke – insgesamt 42 km – war mit „Pirna – Coswig“ gesetzt. Die Stellschrauben für den Genuss sollten daher die Startzeit und zwei mehr oder weniger kulinarische Höhepunkte werden.

Die Boote hatten wir schon am Vortag nach Pirna gefahren und beim SV Grün-Weiß Pirna e.V. – nochmals herzlichen Dank – eingelagert, so dass wir ganz genüsslich gegen 9.00 Uhr mit der S-Bahn Richtung Pirna starten konnten.

Um 11.00 Uhr waren dann sechs Paddlerinnen und Paddler bei besten Spätsommerwetter auf dem Wasser und es ging auf Richtung Dresden. Vorbei an Schloss Pillnitz, dem Blauen Wunder und den Elbschlössern war der erste Höhepunkt mit dem Fährgarten Johannstadt gegen 13.00 Uhr erreicht. Gestärkt, aber doch etwas träge, paddelten wir dann weiter durch die Dresdner Altstadt – die Gohliser Windmühle mit Kaffeetafel zwar noch nicht im Blick, aber schon in Gedanken. Motiviert durch Kaffee und leckeren Apfelkuchen warteten dann noch die letzten Kilometer bis Coswig auf uns.

Angekommen in Coswig, waren sich alle einig, dass es eine schöne Tour war. Für die Tour im kommenden Jahr ist – mit Blick auf die Streckenlänge – auch schon ein Vorschlag für einen neuen Titel im Raum: Alle freuen sich auf den „Genussmarathon“.

Steffen Lutzke

Erlebnisfahrt im Naturschutzgebiet „Mittlere Mulde“

Die Vereinigte Mulde von Eilenburg bis Bad Düben darf nur vom 16.07. – 31.10. eines jeden Jahres aus Naturschutzgründen von Wassersportlern befahren werden. In unserem Jahresplan war nach drei Jahren Unterbrechung eine solche Fahrt am 16.07.23 wieder vorgesehen. An diesem
Tag trafen sich um 6:30 Uhr zehn Kanuten/innen am Bootshaus. Das Packen desBootstransportanhängers mit den erforderlichen Kajaks dauert schon einige Zeit, außerdem waren wir noch nie so viel Teilnehmer. Pünktlich 7 Uhr konnten die zwei vollbesetzten Pkw starten, ein
weiteres Fahrzeug kam an einem Treffpunkt auf der B 6 hinzu. Ohne Probleme bei fast leerer Fernstraße erreichten wir Eilenburg.

Nach dem Stationieren von zwei Fahrzeugen am Zielort saßen dann alle Teilnehmer um 10 Uhr in den Booten. Nun lagen 29 km naturbelassene Mulde vor uns.

Der Wasserstand war trotz der großen Trockenheit ausreichend. Es gab nur wenig Grundberührungen, meist nur durch Unachtsamkeit. Der gesamte Flusslauf unterliegt keinen menschlichen Eingriffen und ändert sich so mit jedem Hochwasser. Das Erkennen der Fahrrinne erfordert ständige Aufmerksamkeit, denn Schwallstrecken, ruhiges Wasser, Kiesbänke, überspülte Baumstämme und scharfe Kurven wechselten sich ständig ab.

Es wurde nie langweilig und es ist schon erstaunlich, dass es in Mitteldeutschland noch so eine Naturidylle gibt. In den vielen Abbruchkanten des Flussufers nisteten Unmengen von Uferschwalben. Der Ruf des Bienenfressers begleitete uns fasst den gesamten Flusslauf. Über uns kreisten Milane und Bussarde. Am Ufer stolzierten junge Weißstörche. Grau- und Silberreiherbesiedelten die Ufer. Einige wenige Kiebitze gaukelten durch die Lüfte. Mit diesen Eindrücken erreichten wir bald das Fährhaus in Gruna. In dieser paddlerfreundlichen Gaststätte wurden wir trotz oder wegen unserer Sportkleidung freundlich empfangen, Tische zusammengestellt und sehr gut bedient.

Nach geraumer Zeit stiegen wir wieder in die Boote, um den einen Kilometer kürzeren zweiten Teil zu bewältigen. Nach dieser schönen Mittagspause fiel das Paddeln etwas schwerer. Der Fluss ließ aber keine Unaufmerksamkeit zu, weil viele Veränderungen auftraten, ebenso Baumleichen im Wasser lagen und erst kürzlich umgestürzte Bäume unsere Fahrt behinderten.

Da aber meist die erfahrensten Teilnehmer die Gruppe anführten, wurden alle Hindernisse ohne Zwischenfälle passiert. Zeitlich relativ spät erreichten wir das Ziel, den Bootsanleger in Bad Düben.

Nun begannen die unzähligen Handgriffe zur Vorbereitung der Rückreise. Nachdem wieder alles in unserem Bootshaus verstaut war, ging ein langer Paddeltag um 19 Uhr zu Ende.

Wolfgang Thon

Superbedingungen beim Vereinsanpaddeln

Für den 22. 04. hatte der Coswiger Kanuverein sein diesjähriges Anpaddeln angesetzt. Trainiert wurde zwar schon länger und einige Wanderfahrten fanden auch schon vorher statt, aber so eine Vereinsveranstaltung in heimatlicher Umgebung ist immer etwas Besonderes. Gegen Mittag trafen sich die Teilnehmer und Helfer bei schönstem Sonnenschein am Bootshaus. Zirka eine Stunde dauerte es bis die 20 Boote und das Zubehör (Paddel, Spritzdecken und Schwimmwesten) auf die beiden Bootstransportanhänger verstaut waren.

Nach einer konkreten Einweisung des verantwortlichen Trainers verteilten sich die 30 Teilnehmer aller Altersgruppen (6 – 80 Jahre) in die zwei Kleinbusse und 4 PKW. In wenigen Minuten erreichten wir die 8 Kilometer entfernte Einsatzstelle in Dresden-Gohlis.

Beim Einbooten wurde es etwas schlammig, denn die Elbe führte leicht sinkendes Hochwasser.

Bald waren aber alle auf dem Wasser und die Elbe trug uns mit rasanter Strömung bei Rückenwind gen Coswig.

An der Fähre in Kötitz war Sammelpunkt festgelegt, denn die Fahrt durch das buschreiche Inselvorland ist nicht ganz ungefährlich. In langer Reihe folgten Jung und Alt dem Führungsboot durch Gestrüpp und Bäume bis zum Bootssteg.

Alle meisterten die abenteuerliche Durchfahrt. Am Bootshaus hatten inzwischen die fleißigen Helfer die Ankunft vorbereitet. Bei gespendeten Kuchen, Bratwurst und Getränken herrschte noch lange ein geselliges Treiben am Bootshaus. Alle Teilnehmer bedanken sich bei den Kuchenspendern, Helfern und Kraftfahrern für diesen schönen Nachmittag.

Wolfgang Thon

 

Fotos 1,2,3 : Wolfgang Thon,

Fotos 4,5,6: Juliane Hintermeier