Unser Paddelprogramm sah für das vergangene Jahr 24 Unternehmungen vor. Nur 50 % davon konnten umgesetzt werden. Die Hälfte viel wegen Wassermangel in den kleineren Flüssen, wegen gesundheitlichen Problemen der Ü 70-Gruppe oder auch wegen mangelndem Interesse aus.
Trotzdem legten die 13 Wanderpaddler laut Fahrtenbüchern insgesamt 4921 Kilometer zurück – etwas weniger als im vergangenen Jahr. Beim Wanderfahrerwettbewerb der 23 teilnehmenden Vereine Sachsens liegen wir damit im Mittelfeld. Das Wichtigste soll aber die Freude und der Erlebniswert bei der Paddelei sein. Das zeigt auch die gute Teilnahme von 22 Kanuten beim An- und Abpaddeln des Vereins auf der Elbe. Natürlich bildet auch das abschließende Kaffeetrinken mit gespendeten, selbstgebackenen Kuchen einen zusätzlichen Anreiz.
Den größten Aufwand verlangte die Durchführung der 5. Böhmisch-Sächsischen Elbefahrt mit 17 Teilnehmer, davon die meisten aus anderen Vereinen von 6 Bundesländern. Das neue Konzept als Gepäckfahrt über 3 Tage mit Besichtigung von Sehenswürdigkeiten fand allgemeine Zustimmung. Die vom starken Gegenwind geprägte Fahrt wurde von allen in ihrem Einerkajak gemeistert, zumal alles erfahrene alte Hasen waren.
Ende Juli ging es wieder ins 164 km entfernte Anhaltiner Coswig. Auf dieser 4-Etappen-Fahrt nutzten wir zum Übernachten die Gastfreundschaft der Vereine in Riesa, Torgau und Elster, so dass wir keine Zelte mitnehmen mussten. Bei guten sommerlichen Bedingungen war es eine schöne entspannte Fahrt für die 5 Teilnehmer. Wenig später erkundeten wir noch die sich ständig verändernde Mulde von Eilenburg bis Bad Düben. Der niedrige Wasserstand machte die Fahrt anstrengender als andere Jahre. Anfang September besuchten wir noch über 3 Tage bei schönstem Wetter den Spreewald, welcher mit seinen kaum zu zählenden Wasseradern immer etwas Neues bietet und nie langweilig wird.
Der September wurde zum richtigen Powermonat, weil uns noch Kilometer für den Wanderfahrerwettbewerb fehlten. An vier verschiedenen Tagen wurden auf unterschiedlichen Abschnitten der Elbe im Durchschnitt je 50 km zurück gelegt. Den Ausklang des Paddeljahres bildete eine gut organisierte Gemeinschaftsfahrt auf der Lahn, einem der schönsten Paddelflüsse Deutschlands. Von Marburg über Wetzlar, Weilburg, Limburg und Bad Ems paddelten wir bis zur Mündung in den Rhein. Als Höhepunkt legten wir auf diesem, vorbei am Deutschen Eck, noch 10 Kilometer bei besten Bedingungen zurück.
Die allerletzte Fahrt führte uns in die Leipziger Gewässer. Auch dieses Mal herrschten wieder außergewöhnlich warme Wetterverhältnisse. Erstaunt waren wir wieder über die vielfältigen Paddelmöglichkeiten in Leipzig. Selbst in der Innenstadt wird ständig an der Erweiterung der Wasserläufe gearbeitet – Kleinvenedig in Sachsen ist wohl zutreffend. Außer den beschriebenen Fahrten wurden von verschiedenen Mitgliedern noch individuelle Touren auf Havel, Saale, den Neuruppiner Gewässern und in Schweden gestaltet.
Wir hoffen nun auf ein kanutenfreundliches 2016, denn die Lust auf neue Gewässer und Erlebnisse ist ungebrochen. Neue Ideen dazu gibt es bereits, dabei werden die altbewährten Fahrten weiter ihren Platz behalten .
Wolfgang Thon